Im Rahmen der zweiten Staffel des Programms „Modellprojekte Smart Cities“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) wurde Berlin im September 2020 als eines von bundesweit 32 Modellprojekten für eine Förderung ausgewählt. Auf die Ausschreibung des BMI hatten sich insgesamt 86 Städte, Kreise und Gemeinden sowie interkommunale Kooperationen aus ganz Deutschland beworben. Das Motto der Förderstaffel lautet: „Gemeinwohl und Netzwerkstadt/Stadtnetzwerk“. Der Titel des Berliner Antrags: „Berlin lebenswert smart“.
„Mit der Förderung von Digitalisierungsstrategien und -projekten unterstützt der Bund die Städte bei einer zentralen Zukunftsaufgabe. Dass Berlin nun den Zuschlag in der neuen Förderstaffel erhalten hat, unterstreicht die führende Rolle Berlins im Bereich Smart City. Mit den eingeworbenen Mitteln werden wir unsere Rolle im Netzwerk der Smart Cities stärken und gemeinsam die Smart Cities made in Germany voranbringen.“
(Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin)
„Ich bin stolz, dass wir in so kurzer Zeit und so konstruktiv mit Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung ein so zukunftweisendes Projekt auf die Beine gestellt haben. Die Latte hängt hoch. Wir werden zeigen, dass wir diese ambitionierten Ziele erreichen können.“
(Dr. Frank Nägele, Staatssekretär für Verwaltungs- und Infrastrukturmodernisierung)
Pressemitteilung der Senatskanzlei vom 8. September 2020
Modellprojekt „Berlin lebenswert smart“ – 5 Umsetzungsprojekte
Als Teil des Modellprojekts „Berlin lebenswert smart“ gibt sich die Stadt Berlin eine neue Smart City Strategie – und arbeitet an fünf konkreten Umsetzungsprojekten.
- Smarte Stadtplätze: Der Hardenbergplatz in Charlottenburg-Wilmersdorf wird als typischer Bahnhofsvorplatz mit hoher Nutzung smart und flexibel – das heißt event-, tages-, wetter-, und jahreszeitabhängig – für sämtliche Mobilitätsformen umgestaltet.
- Data Governance & Datengetriebene Verwaltung: Zusammen mit der Siemens AG Data-Governance entwickelt das Modellprojekt Smart City exemplarisch Konzepte für Pilotareale, die kommunale und privatwirtschaftliche Interessen und Prozesse so integrieren, dass gemeinwohlorientiert ausbalanciert wird.
- Bürgerhaushalt und Smarte Partizipation: Im Rahmen von Partizipationsprozessen werden Interessen durch geringe Beteiligung tendenziell verzerrt. Das Reallaborzentrum StadtManufaktur, BBBlockchain, CityLAB und das mobile CityLAB sollen helfen, mit aktivierender, digital gestützter Beteiligung mehr Menschen zu erreichen. Pilot-Bezirk ist Treptow-Köpenick.
- Smart Water – Modellierung und Governance: Die Auswirkungen extremer Wetterereignisse sind offenkundig, aber für Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit schwer nachzuvollziehen. Die Maßnahme modelliert die Auswirkungen räumlicher Heterogenität und Homogenität auf den Wasserkreislauf und entwickelt ein partizipatives digitales Wandpaneel. Berlin wählt hierfür repräsentative Orte aus.
- Daten in Alltag und Krise – Kiezbox 2.0: Lokale Daten über Klima, Luftgüte etc. werden generell im Regelbetrieb gewonnen. Im Krisenfall (z.B. Stromausfall) können beispielsweise solar- bzw. batteriebetriebene Hotspots ein Notfall-WLAN bilden, das die Bevölkerung lokal informiert. Die Wirksamkeit solcher Maßnahmen soll zunächst im Bezirk Tempelhof-Schöneberg getestet werden.